Sonntag, 27. April 2014

Ich lade euch ein ........

..... mit mir einen Böschungsspaziergang zu machen, den ich gestern bei strahlendem Sonnenschein machte. Da ich über zwei Stunden auf Fotosafri war, wird dieser Post natürlich etwas länger ausfallen, nehmt euch Zeit.

Gleich am Anfang meiner Tour kam ich an einem verwilderten Garten vorbei. Da fand ich unzählige Larven von Marienkäfern, dies sind echte "Deutsche", die Asiaten sind struppiger. Das zeigt doch ganz deutlich, da wo Natur noch pur ist, gibt es Leben im Übermass.

Von Menschen angelegte bunte Böschungsblumen fügen sich harmonisch in die Landschaft ein.

Wir nannten sie als Kinder immer "Kuckucksspucke",diesen Schaum erzeugt die Wiesenschaumzikade/Philaenus spumarius, sie selber habe ich leider nicht gefunden.

                               Ein Draufblick der Blüte des Spitzwegerichs.




Akkurat ausgerichtete Weinreben im Frühjahrsstadium, ganz im Hintergrund der Schwarzwald.

Über und überdeckt steht der Färbwaid/ Isatis tinctoria an den Böschungen. Man sollte meinen, er wäre ein Magnet für Insekten, das hält sich allerdings in Grenzen.



Nicht damit gerechnet hatte ich mit dieser Orchidee, die ich ganz zufällig entdeckte. Es ist die Bocks-Riemenzunge/Himantoglossum hircinum. Das untere Bild zeigt die typische "Zunge". Sie kann zwischen 20-90 cm hoch werden. Hier, an dieser Stelle habe ich sie noch nie gesehen, immer nur im Liliental.


So sieht sie in der Regel aus, die Zypressenwolfsmilch/Euphorbia cyparissias, aber immer öfter sieht man auch welche, die vom Erbsenrost befallen sind und dann sehen sie so aus:


Im Frühstadium befällt ein Pilz die Pflanze und sie kann sich nicht weiterentwickeln.


Blutzikaden/Cercopis sanguinolenta bevorzugen bei der Paarung eine eigenartige Stellung, seitlich.


Immer lieber Schatten als Sonne mag die Vielblütige Weißwurz/Polygonatum multiflorum, ich fand sie im Halbschatten.


Bei einer großen Ansammlung von Brennnesseln war ich überwältigt von der Anzahl der Raupen vom Kleinen Fuchs/Aglais urtica. Auf schätzungsweise 1qm fand ich zehn dieser Raupen und eine Achateule/Phlogophora meticulosa.



Einen dringenden Aufruf möchte ich an dieser Stelle loswerden, Gartenbesitzer habt ein Herz für die Brennnessel, überlaßt ihr eine kleine Ecke in euren Gärten, damit die hübschen Schmetterligsraupen eine Chance bekommen. Versteht ihr nun meine Hingabe an Naturgärten? Ich habe einen und profitiere von einer Fülle von Insekten und Raupen auch in meinem Garten.

                        Hier darf ein wenig geraten werden, Tier oder Ding??

          Die Lösung hat etwas mit diesen Früchten zu tun, Antwort zum Schluss.


Eine Naturskulptur, sozusagen. Ein Winzer hat wohl auch künstlerische Gaben, denn er hat diesen ausgebrannten Holunderbaum nicht ganz aufgeräumt. Ein Blick durch die Öffnung sah dann so aus:

                                               Reizvoll, wie ich finde.

Noch eine Raupe fand ich auf der Königskerze/Verbascum densiflorum, nämlich den Lattichmönch/Cucullia lactucae:


Wenn man brav bis hier gelesen hat, dann gibt es nun die Antwort auf mein kleines Rätsel, es ist das Harz vom Kirschbaum. Ich nenne es "Kirschbaum - Bernstein". Sieht doch so aus, man könnte aber auch eine Raupe darin sehen.




























1 Kommentar:

ClaudiaBerlin hat gesagt…

Wunderschöne Bilder! Hab ich gleich mal vertwittert....