Donnerstag, 30. September 2010

Es geht nicht mehr lange......

...... dann ist die "Herbsterei" hier bei uns am Kaiserstuhl rum, deshalb ein paar Fotos und ein paar Worte dazu.


Warum das hier so schnell geht, dabei hilft auch dieser Vollernter mit. Unser Juniorchef hat in diesem Jahr sogar einen zweiten Vollernter angeschafft, es lohnt sich. Die anfängliche Skepsis der Winzer hat sich nun in reine Euphorie gewandelt, die Qualität ist geblieben und es geht um einiges schneller (weniger Leute) und ist auch im Endeffekt billiger.

Aber, es gibt immer noch genügend Handarbeit. Wenn die Reben noch jung sind, werden sie in den ersten zwei Jahren schon noch per Hand geholt. Da ihre Wurzeln noch nicht tief genug gewurzelt sind, könnten sie durch das Schütteln des Vollernters, leichten Schaden nehmen. Oder dort, wo die Maschine nicht fahren kann, Raine oder Spitzzeilen, da müssen eben wir noch ran.


Natürlich geht auch Balou mit, er sitzt als Erster im Auto, ohne ihn läuft fast nichts.


Hier sieht er noch recht sauber aus, beim Heimgang hat er sich uns angepasst, bekleckert von oben bis unten.

Kein Wunder bei dem Einsatz.

Schnell ist er, deshalb ist auch das Foto nicht soo scharf, manchmal stellt er auch den Eimer da ab, wo wir ihn garnicht haben wollen, dann dürfen wir ihn uns selber holen.



Wenn der jüngste Spross der Winzerfamilie mitgeht, dann sind Balou und er natürlich ein Herz und eine Seele. Hier überlegen sie, ob sie den Hang runterrutschen sollen, Balou ist sowieso schneller.
Das richtige Laden auf den Anhänger muß auch geübt sein, das machen unsere polnischen Freunde perfekt, sie kommen schon seit mindestens 10 Jahren und kennen jedes Grundstück.


Noch etwas für alle Wuffis, wenn ihr mal gerne mit Frauchen an den Kaiserstuhl kommen möchtet, bei Balou gibt es eine Ferienwohnung auf dem Winzerhof, extra für Hunde, da seid ihr willkommen, hier die Adresse:


Balou freut sich über Hundegäste.

Es ist auch schon vorgekommen, dass wir bei Dunkelheit heimgefahren sind weil es noch so einen netten Abschluss in den Reben gegeben hat, vielleicht hat ja mal jemand Lust auf Kaiserstuhl??


Montag, 27. September 2010

Querbeet

Was verbirgt sich denn dahinter, wird sich mancher fragen. Ganz einfach, ich zeige mal so Querbeetfotos aus meinem Herbstgarten an einem sonnigen Morgen, ja, den gab es auch.

Meine Herbstastern stehen in voller Blüte und die Insekten geniessen einmal die Sonne und das Nahrungsangebot.

Diese Kermesbeere ist schon total abgefressen, sieht aber immer noch schön aus.

Es darf ein wenig gesucht werden, na, könnt ihr etwas erkennen? Genau einen grünen Hüpfer, er sonnt sich auf einem grünen Blatt.

Auch sie, eine kleine Krabbenspinne/Misuma vatia , sucht noch einmal die sonnigen Stunden, ehe die stürmischen Tage kommen werden.

Wie ein Diamant sieht er aus, der Tautropfen, der sich auf einem Blatt der Kapuzinerkresse niedergelassen hat.

Hier muß die Sonne noch sehr viel Wärme ausströmen, damit die Sonnenblume ihre volle Schönheit zeigen kann.

Schwebende Schönheit kann man da nur sagen, es ist auch eine Schwebfliege, nämlich die Langbauch - Schwebfliege/Spaerophoria scripta.

Wenns ums Sonnenbaden geht da ist sie immer dabei, die Listspinne/ Pisaura mobilis, sie liebt die Sonne. Ihre Beine sehen so verknotet aus, sie ist aber blitzschnell weg wenn ein Schatten auf sie fällt.

Sie gönnt sich fast keine Ruhe, unruhig fliegt sie ständig umher und macht es einem sehr schwer ein Foto zu machen. Dann hat sie sich doch an einen Pfahl gesetzt und ich konnte ein Foto von der Blaugrünen Mosaikjunpfer/Aeshna cyanea machen.


Wenn die Trauben reif und süß sind, dann ist es Herbst am Kaiserstuhl, diese gibt es aber nur in Müllers Garten und schmeckt super lecker. Ja die Weinleese hat schon seit drei Wochen begonnen, ich werde morgen auch mit unseren Freunden mitgehen und freue mich schon, Balou wird auch dabei sein, vielleicht gibt es dann einen "Leeseblog".

Dienstag, 21. September 2010

Man spürt ihn überall ...

..... ich meine den Herbst. Im Augenblick zeigt er sich von seiner schönsten Seite, wir haben z.Zt. hier am Kaisesrstuhl 24° - 25 °, sehr angenehm.

Die Berberitzen/Berberis vulgaris leuchten im Herbst besonders schön rot.
Ebenso die Weißdornbeeren:


Sogar die Tiere treten in Herbstfarben auf, wie diese Wanze, könnte man meinen.

Es ist eine Wipfelwanze/Acanthosoma haemorrhoidale, sie ist aber immer so schön bunt.
Oder unsere Nachbarskatze Luna, wenns Laub bunt wird hat sie gute Chancen nicht gesehen zu werden wenn sie sich anschleicht.

Bei den Libellen steigen nochmals heftige Frühlingsgefühle auf, bei der Wärme nicht verwunderlich.

Es sind Heidelibellen die sich durch nichts gestört fühlten.

Lauernd sitzen auch sie in der Sonne, wartend auf Beute und das unbeweglich und sehr sehr lange.Hier die grüne Ausgabe, gut getarnt auf grünem Juniperus, es folgt eine braune Gottesanbeterin.

Ist es nun Zufall oder ist es Absicht, sie sitzt auf braunem Untergrund. Beim Anklicken sieht man schön ihre bedornten Fangarme.

Herbstzeit ist auch immer Pilzzeit und in diesem Jahr gibt es sehr viele. Sie wachsen nicht nur im Wald und dort auf dem Boden, nein schaut mal wo ich welche entdeckt habe:

Hoch oben im Baum und dazu noch im Vogelnest, einfach zauberhaft.
Von diesem Exemplar, einem Tintenfischpilz/Anthurus archeri, habe ich in Bad Soden gleich mehrere gefunden:

Ebenfalls häufig an einer Stelle im Wald, ein Fliegenpilz/Amanita muscaria, schön anzusehen, aber sehr giftig.

Hier denke ich, ich habe einen Knollenblätterpilz erwischt, bin mir nicht sicher.

Ich kenne mich mit Pilzen überhaupt nicht aus, außer den oben genannten, ich finde sie als Motive einfach schön.

Nein, nein hier hat der Nikolaus nicht seinen Bart abgelegt, dies ist ein Perlpilz, der von einem Pilz befallen wurde, der sieht doch köstlich aus.

Dienstag, 14. September 2010

Naturwanderin wieder daheim

Diesmal haben wir eine Woche etwas für unsere Gesundheit getan, wir waren in Bad Soden, ein idyllisches Örtchen eingebettet in den Spessart, Nähe Vogelsberg.

Eine interessante Geschichte über die Bad Sodener Frauen haben wir da in Erfahrung gebracht. Da steht so eine der tapferen Frauen, die Geschichte dazu ist folgende:

Wieder einmal ist Bad Soden im Krieg umlagert gewesen, die Männer der Frauen waren alle im Feld bei der Arbeit und nur die Frauen und Kinder waren sicher hinter der Stadtmauer. Die Feinde wollten die Gunst der Stunde nutzen, um sie einzunehmen. Da kamen den cleveren Frauen eine grandiose Idee wie sie sich selbst verteidigen könnten.
Schnell holten sie alle Bienenkörbe auf die Stadtmauer und auf "los" ließen sie die Bienenvölker frei, diese stürzten sich auf die Angreifer, von Bienen geplagt und gestochen verließen sie eiligst den Ort und kamen nie wieder. In Bad Soden hatte fast jeder Bürger Bienen, im geschilderten Fall auch als Rettung zu gebrauchen. Da hat man dann den Frauen ein Denkmal gesetzt und wie ich finde, ein sehr schönes.

Auch hier im Spessart zeigte sich schon überall der Herbst, die Herbstzeitlosen blühten schon.

Einige Blätter färbten sich schon in den schönsten Farben. Auf dem Weg in den Ort stand ein Mehlbeerbaum, der seine leuchtend roten Beeren in den Himmel streckte.

Man sieht ihn nicht mehr so oft wie in früheren Zeiten, als man ihn noch zu nutzen wußte. Weil die Beeren einen hohen Vitamin-, Zucker-und Pektingehalt haben, wurden sie als wertvolles Obst sehr geschätzt. Man nahm sie in getrocknetem Zustand als Rosinenersatz im weihnachtlichen Früchtebrot.
Einen Spaziergang in den nahegelegnen Wildpark stand auch auf dem Programm. Man konnte dort mitten durch die grasenden oder ruhenden Damhirsche gehen, was mich sehr beeindruckte.
Beeindruckt schien auch der "Grand Rex" wie mein Mann diesen hier nannte.


Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl, aber er stand majestätisch inmitten seiner Damen und dem Nachwuchs und hatte alles im Blick, auch uns.

Zuerst sah ich dieses Schild am Baum:

Das klang für mich so lustig, Muffel, wer ist das???

Da waren sie dann, die Muffel, ich fand sie garnicht so muffelig, sie starrten uns eben so neugierig an, wie wir sie.

Wer Spessart hört, denkt vielleicht auch an das "Wirtshaus im Spessart", der Kultfilm mit Lilo Pulver. Das Schloß, in dem der Film gedreht wurde, lag in der Nähe von Bad Soden und so ist ein Besuch schon fast Pflicht, wir waren dort. Es ist ein wunderschönes Wasserschloß:

Von Räubern keine Spur und alles tip top in Schuß, es wird sogar bewohnt.
Sogar die Vögel leben ohne Angst im Schloßgarten und wirken direkt zutraulich.


Bei einer Radtour zur Kinzigtalsperre flog mir ein Bläuling vor die Linse, den ich bisher noch nicht fotografiert hatte, ein Faulbaumbläuling/Celstrina argiolus.

Es blieb natürlich nicht nur bei dem Bläuling als Ausbeute der Radtour, kleine Zikaden entdeckte ich dann auch noch, es waren Zwergzikaden/Cicadella viridis.

Hier schaut sie ganz groß in das Kameraauge, so ein großes Auge hatte sie noch nie gesehen, drehte sich um und verschwand, um oben auf dem Blatt wieder zu erscheinen. Das nutzte ich, um auch den Rest des Körpers zu fotografieren.

Bei der Weiterfahrt rannte etwas sehr Haariges über den Weg, dies hier:


Es ist die Raupe vom Brombeerspinner/Macrothylacia rubi.
Wir hatten sie schnell mit einem Grashalm vom Weg ins Gras gelegt, aber das gefiel ihr nicht, sie schmollte und rollte sich zusammen. Auch so ist sie beeindruckend, sie ist ca. 7cm lang und ungefähr so dick wie mein kleiner Finger, naja, wie Frauenfinger nun mal sind.

Natürlich sind wir auch tüchtig massiert und mit Fangos zudeckt worden, haben unter und über Wasser Gymnastik gemacht, fein gegessen, gute Musik genossen und immer wieder war ich mit der Kamera unterwegs, es war eine rundum" gesunde" Woche und so hieß sie auch"Gesundheitswoche", angeboten von einem örtlichen Reiseveranstalter.

Freitag, 3. September 2010

Anderthalb Stunde und 200 m Kaiserstuhlböschung

Was ist denn das für ein Kauderwelsch, vielleicht denkt das der eine oder andere der das liest.
Hier die Auflösung: Am Dienstag habe ich 200 m Kaiserstuhlböschung intensiv in 1 1/2 Stunden abgesucht, um festzustellen, was ich in der Zeit alles finden werde. Morgens war ich mit einem Menschen vom SWR - Baden-Baden im Gelände, er sollte Färberwaid besorgen, die Uni Köln wollte ein Färbexperiment starten, weil er den Prozess filmen will, sollte er das Grünzeugs dazu mitbringen. Beim Rausreissen der Rosetten von der Böschung sah ich viele viele Krabbeltiere davonrennen und ich hatte keine Kamera dabei. Da gehe ich mittags hin, sagte ich mir und machte es auch.
Ich stelle einfach mal meine Funde vor, zuerst sah ich viele Wanzen, dabei eine, die ich noch nie gesehen habe, diese hier:

Es muß wohl eine Erdwanze sein, denn es gab eine Menge davon die sehr schnell hin und her liefen, ich hatte alle Mühe dieses eine Foto zu bekommen.

Die nächste Wanze müßte eine Graswanze sein.

Es folgen Wanzenlarven, sie müssen noch tüchtig futtern.


Zuerst dachte ich, ich hätte ein Weinhähnchen gefunden, aber am PC sah ich, es ist eine Raubwanze. So sieht sie aus:

Rote Raubwanzen habe ich schon öfter mal gefunden, aber solche blasse noch nie.

Wie diese Begegnung ausgegangen ist, kann ich nicht sagen, der durchsichtige Winzling dürfte noch sehr jung sein.

Spinnen sonnten sich und lauerten auf Beute, wie diese Gartenkreuzspinne/Araneus diadematus.


Ob dieser fette Grashüpfer eines ihrer Opfer wurde?

Raubfliegen/Machimus sp. suchen auch Beute, ihr Name sagt es schon, diese saß eigentlich ganz entspannt im Halbschatten.


Schönheiten sind es ja gerade nicht, einen Buckel hatte sie auch noch.

Ein Windeneulchen/Emmelia trabealis zeigte sich ganz schnell und ganz schnell mußte ich auch sein.


Bei den "Fliegern" muß man sowieso schnell sein und eine Menge Geduld mitbringen, die hatte ich. So gelang mir dann noch ein Foto von einem Bläuling:



Aussen blau und innen braun, dennoch, es ist ein Bläuling, nur welcher, das weiß ich noch nicht, werde es aber rausbekommen.

Raupen habe ich dann auch gefunden, da ist die Bestimmung für mich noch viel viel schwieriger, ich übe aber.


Möglicherweise wird mal ein Distelfalter aus ihr, vielleicht habe ich Recht.

Eine anders gezeichnete Raupe erwischte ich danach auch noch:


Es ist die Raupe der Ampfer-Rindeneule/Acronicta rumicis.

Vieles habe ich nicht erwischt, weil davongeflogen, oder zu schnell gekrabbelt, oder versteckt. Auf alle Fälle war es sehr entspannend und ergiebig auf der 200 m langen Böschung.
Die vorübergehenden Leute haben immer ganz interessiert in die Böschungen geschaut, aber wahrscheinlich nicht viel gesehen und fragen haben sich die wenigsten getraut.

Hier wird es eine Weile ruhig sein, bin wieder mal kurz weg, tschühüss.