Sonntag, 28. Juni 2009

Kaiserstühler Schmetterlingsnacht

Gestern war ich wieder einmal mit dabei, als es hieß: "Kaiserstühler Schmetterlingsnacht".
Meine beiden Freunde, beide Biologen, haben diese Veranstaltung geleitet, ausgeschrieben vom Ihringer Naturzentrum.
Da trafen wir uns also, eine kleine Gruppe Interessierter, in Bickensohl an der WG (Winzergenossenschaft).
Noch war es hell, es war erst 20.00 h, wir zogen los und haben unterwegs noch einige Pflanzen erklärt bekommen. Da beobachteten uns doch Augen aus der Pflanzenwelt, diese:

(Bilder anklicken)
Ängstlich, skeptisch? Diese Augen gehören hier hin, zu dieser Raupe des Nachtkerzenschwärmers und so sieht sie im Ganzen aus:


Den dazu gehörigen Schwärmer haben wir leider, leider nicht gesehen.

Nachdem wir dann wunderbare Aussblicke auf die abendliche Landschaft genießen konnten, wuchs natürlich die Spannung, wann es endlich losgeht.

Der Lichtfang stand schon und man wartete darauf, dass das Licht von alleine angeht, wenn die gewünschte Dunkelheit erreicht ist. Die Kleinen hatten es sich gemütlich gemacht.

Dann, plötzlich ging die Lampe im Lichtfang an, wer wird der erste Schmetterling sein???


Ein Schachbrett hatte nochmal seinen nahen Schlafplatz verlassen, um zu schauen, was denn da los ist, ihm folgten noch weitere.

Die Kinder warteten ganz gespannt auf den nächsten Anflug.
"Ein wunderschöner Spanner, schau mal Johanna," "Ooooh ja, leider zu hoch für mich."

Im Licht sehen die Schmetterlinge manchmal, je nach Stellung, total filigran aus.
Dann kamen sie, einer nach dem anderen, kleine Winzlinge und auch größere Spanner:

Hier ein Gitterspanner auf dem Gitter, sehr passend.


Ganz zum Schluß fanden wir noch Glühwürmchen, das wollte natürlich jedes Kind einmal auf der Hand haben.

Sonntag, 21. Juni 2009

Buntes Wochenende

Ja wirklich es war ein "buntes Wochenende", mit vielen bunten Fotos. Ich möchte deshalb auch gleich mit einem bunten Foto meiner momentanen Lieblinge beginnen, mit den Blutströpfchen:

Wie man gut sehen kann, habe ich endlich auch mal andere Zygaenas gefunden. Friedlich saßen sie auf einer Knautie.


So schön können Hinterteile sein, da schaut man schon mal gerne drauf.

Bunt geht es auch weiter, alles Erlebnisse bei einer großen Tour durch den Kaiserstuhl.

Diese bunte Wiese fanden wir in der Nähe zu Oberrotweil. Wir sind mal Wege gelaufen, die wir nicht so oft gehen und haben immer wieder über die Vielfalt im Kaiserstuhl gestaunt.

Auf Seifenkraut saßen diese zwei Käfer, ich denke mal, es sind Schwefelkäfer/Cteniopus flavus.

In einer Hohlgasse trafen wir diesen bunten Waldreben-Fensterschwärmerchen/Thyris fenestrella.

Sehr klein und sehr bunt.
Sehr viele Wanzen waren auch unterwegs, diese hier auf Schafgarbe.
Eine wunderschöne, bunte Wanzenlarve war nicht weit davon entfernt.

Einige zarte Graslilien wiegten sich im Sommerwind, sie sehen wirklich sehr zerbrechlich aus.

Man hatte das Gefühl, alles was Flügel oder Beine hat ist unterwegs.

Manchmal wurden auch wir skeptisch beobachtet, dieser Rostfarbige Dickkopffalter/Ochlodes sylvanus z.B.Wahrscheinlich waren wir dann doch nicht soo interessant, er wendete sich lieber wieder seinem Grashalm zu.Auch Grünrüssler müssen für Nachwuchs sorgen, da muß man schon den letzten warmen Sonnenstrahl nutzen.Die Blasensträucher sehen z.Zt. auch sehr bunt aus, Blüte und Blase an einem Ast.

Gerade als ich einen Scheinbock, den Odemera flavipes fotogen in Szene setzen wollte, hob er ab, so entstand diese Foto.

Einem Außerirdischem nicht ganz unähnlich.

Wie diese Langhornmotte allerdings mit den langen Fühlern fliegen kann, ist mir ein Rätsel.

Sie ist nämlich winzig und die Fühler sind mindestens doppelt so lang wie der zierliche Körper.
Dann fanden wir in einem kleinen Naturschutzstreifen noch die Rote Sumpfwurz, wie uns ein Hobbybiologe sagte, der gerade beim Kartieren war, ich hätte es nicht gewußt.

Donnerstag, 18. Juni 2009

Tag der Artenvielfalt

Es war wieder mal soweit, in Freiburg war Artenvielfalttag. Da mich die Libellen interessierten, bin ich dort mit auf Tour gegangen. Eine Freundin hier aus Ihringen, sie ist Biologin, Spezialgebiet Libellen, hat die Tour geführt. Ihre drei Kinder waren mit von der Party, alle schon eifrige Kleinbiologen, der Vater ist auch Biologe, wen wunderts da noch.


Diese Steinfliegenlarve hatte eine andere Gruppe schon aus der Dreisam gefischt und zu Anschauungszwecken zur Verfügung gestellt, ich hatte sowas bislang noch nicht gesehen.


Genauso wenig kannte ich diese Larven, ich glaube, es sind Köcherfliegenlarven. Alles Unterwasserbewohner.

Die Kinder hatten bei ihrer Suche im Wasser eine "Zweigestreifte Ouelljungfer/Cordulegaster boltonii " gefunden, sie war aber leider schon tot. Wahrscheinlich ist sie gegen ein Auto geflogen, denn die Straße führt sehr nah an der Dreisam entlang. Da der Unfall wohl nicht so lange her war, war sie noch recht frisch, normalerweise knipse ich keine toten Tiere, hier machte ich eine Ausnahme.

Die Kinder waren ganz traurig, sie saßen um die Schüssel und waren ratlos, was machen die Leute vom Ökomobil wohl damit????

Als es dann aber mit Mama weiterging, hörten sie sehr genau hin, was Mama da alles über Libellen wußte. Wie man sieht, waren sie sehr gut ausgerüstet.

Dann wurde es ernst für ihre Mama, sie mußte den Libellen nachgehen, um sie zu fangen und uns zu zeigen. Man darf Tiere nicht einfach so fangen, aber weil Artenvielfalttag war, gab es für die Veranstaltung eine Sondergenehmigung, nur für die führenden Biologen, von oberster Stelle.
So einfach ist das mit der Fangerei auch nicht, man muß ein wenig Übung haben.

Sie hatte es geschafft, eine große Zangenlibelle/Onychogomphus uncatus fing sie, hier zeigt sie uns gerade den Kopf der hübschen Libelle. Natürlich hat sie sie gleich wieder fliegen lassen, nachdem alle die Libelle ausgiebig bewundert hatten. Wir hatten auch noch Prachtlibellen gesehen, von denen ich aber an dem Tag kein Foto machen konnte. Trotzdem war es ein schöner und lehrreicher Tag für mich. Es war sehr, sehr heiß, wir hatten 33°, zum Glück waren wir am Wasser.
Artenvielfalt gibt es auch immer wieder in meinem Garten, dieser Winzling von Schmetterling z.B.


Pyrausta aurata heißt er, den Deutschen Namen weiß ich leider nicht.

Die Schachbretter/ Melanargia galathea fliegen im Augenblick auch in großer Zahl herum.



Dazu gesellen sich die Käfer, wie dieser Scheinbockkäfer/Odemera podagrariae.

In voller Pracht stehen meine Lilien, ich mag sie sehr und plane, mir noch andere Farben zuzulegen.

Sonntag, 14. Juni 2009

Auf dem Wendelin Wiedehopf Weg

Meine Serie " Schule auf Achse ", die ich den Schulen und Kindergärten anbiete, war wieder mal gefragt. Breisacher Zweitklässler hatten Interesse am Wendelin Wiedehopf Weg. Zwanzig gutgelaunte Schüler trafen pünktlich um 9.00 h am Treffpunkt "Lößwand" ein. Meine Frage an die Kinder , ob sie Lust hätten, mit mir zusammen mal den Wendelin Weg von hinten anzufangen, wurde mit einem lauten:
" Ja, ja, wir wollen ", na dann los.


Der Weg endet nämlich mit der Lößrutsche, für uns war es dann eben der Anfang. Das war ein Gaudi, innerhalb weniger Minuten sahen die Kinder aus, als kämen sie gerade aus einer Mühle, so weißgepudert. Rauf ging es am Seil , runter auf dem Popo, was allen viel Spaß machte.
Nach einigen Minuten gingen wir dann weiter, es folgte ein romantischer Dschungelpfad. Da das Morgenlicht gerade so wunderbar in den Pfad fiel, konnte man sogar einiges beobachten, natürlich nur der, der die Augen offen hielt. Schmetterlinge machten sich gerade fertig, um auf Nahrungssuche zu gehen.
Die Frage: "Wann essen wir?" taucht regelmäßig so nach ca. 15 Min. auf. So schnell ging das an diesem Tag nicht, da mußte man erst bis zur Wendelinhütte wandern. Unterwegs gab es noch einiges zum Probieren, diesen Weinbergslauch.

Seine Brutzwiebeln, man kann sie deutlich erkennen, schmecken sehr scharf, aber das gerade schmeckte erstaunlicherweise allen so gut, dass ich richtig viel suchen mußte, einige Mamas nahmen sogar noch mit.
Dann, endlich wir waren an der Hütte angekommen.

Ein bequemer Platz wurde gesucht und dann richtig gut gevespert, bei herrlichem Rundblick auf Schwarzwald und Vogesen.

Schön, einfach schön, keine Schulbank, stattdessen frische Luft und schöne Aussicht, das muß man genießen.


Eine kleine Lößrutsche gab es hier auch, die mußte doch gleich ausprobiert werden.

Wer ist der Nächste??? Kommt schon, ich habe was entdeckt. Waaas??? Schaut selbst.





Frau Müller, was ist das??? Es macht Spaß, wenn Kinder auf Entdeckungsreise gehen, ihnen dann erklären, dass das eine Wanze ist und sie darüber noch staunen können, wie in diesem Fall.


Ganz schön steil manchmal.

Die Frage, was wohl aus dieser Puppe werden könnte, wurde ziemlich schnell erraten, ein Marienkäfer, im letzten Stadium.

Einmal stille werden, auf die Natur hören, welche Stimmen kann man da ausmachen, war da schon etwas schwieriger, weil immer jemand was zu fragen hatte. Am Ende konnten sie es doch, sie waren selber erstaunt, was man da draußen alles hören kann.
So ganz nebenbei lernten sie viel über die Gewohnheiten des Wiedehopfs, z. B. sein Nest,das er knapp über den Boden in einer Rebhütte baut. Da im Augenblick Junge drin sind, haben wir in keine Rebhütte geschaut. Als dann jemand eine Feldgrille fand, waren wir bei der Nahrung der Kleinen, Maulwurfsgrillen und andere Grillen. Auf einem Foto zeigte ich ihnen, wie der Wiedehopf eigentlich aussieht. Er machte einen gewaltigen Eindruck auf die Kinder, schon deswegen, weil er einen stolzen Haarschopf hat.


Abends, in meinem Garten, fand ich noch diese hübsche Messingeule/Diachrysia chrysitis. Ich war sehr angetan von der schillernden Eule und wollte sie auch noch mit hier vorstellen.